19.11.2012
Mehr Fett für ein fittes Hirn? Können eine zuckerarme Ernährung und Kokosöl Demenz-Erkrankungen stoppen?
Gesunder Geist ?
18.11.2012
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Gesunder Geist Die Idee, mit einer bestimmten Ernährungsform gegen Alzheimer oder andere Demenzen angehen zu wollen, klingt gewagt. Doch die Hinweise mehren sich, dass eine kohlenhydratarme und fettreichere Kost bei Vorbeugung und Behandlung helfen kann.
Wissenschaftlern fällt schon länger auf, dass bereits relativ früh im Verlauf einer Alzheimer-Erkrankung der Zuckerstoffwechsel des Körpers gestört ist.
Bei der heute üblichen kohlenhydrat-, also zuckerreichen Kost (Kartoffeln,
Nudeln, Reis, Brot, Kuchen, Süßigkeiten, Softdrinks) verbrennt das Gehirn nahezu ausschließlich Zucker zur Energiegewinnung.
Störungen im Zuckerstoffwechsel können daher zu Engpässen in der Energieversorgung führen.
Da die grauen Zellen kaum Brennstoffreserven haben, führt
ein Mangel an Energieträgern bald zu Funktionseinbußen.
Durchblutungsstörungen, etwa aufgrund von Gefäßverengungen
oder kleinen Schlaganfällen, können die Situation verschärfen.
Um das Gehirn funktionstüchtig zu halten, wäre daher ein alternativer Brennstoff gut. Den gibt es, und die Leber kann ihn sogar selbst herstellen. Dazu braucht sie jedoch Fett. Aus den darin enthaltenen Fettsäuren produziert sie sogenannte Ketonkörper oder Ketone und gibt sie ans Blut ab. Außer der Leber selbst und den roten Blutkörperchen können alle Körperzellen Ketone zur Energiegewinnung nutzen, auch das Gehirn.
Nachdem die Ketone lange Zeit als eher unerwünschte Nebenprodukte
des Stoffwechsels in Hungerphasen angesehen wurden,
haben Forschungen der letzten Jahre gezeigt, dass man ihnen
damit unrecht tat. Denn Ketone sind besonders effiziente Treibstoffe
und sie „verbrennen“ im Gegensatz zu Zucker praktisch
rückstandsfrei.
Auch benötigt ihre Verwertung weniger Sauerstoff,
sodass sie selbst bei Sauerstoffmangel noch gute Dienste
leisten. Außerdem sind sie in der Lage, die empfindlichen Hirnzellen
vor allerlei schädlichen Einflüssen wie etwa Entzündungen
und aggressiven freien Radikalen zu schützen, die als Mitursache
der Alzheimer-Krankheit gelten.
Damit erweisen sich die Ketone als idealer Brennstoff für Hirnzellen,
sowohl für Gesunde als auch bei bereits eingeschränkter
Hirnfunktion. Doch wie kommt man an sie ran?
Eine Möglichkeit wäre zu hungern, denn im Hungerstoffwechsel
fabriziert die Leber aus dem abgebauten Körperfett Ketone,
um das Gehirn mit Energie zu versorgen. Die Umstellung
dauert jedoch einige Tage – und es versteht sich von selbst, dass
dies langfristig kein gangbarer Weg ist.
Es gibt jedoch zwei weitere, alltagstauglichere Möglichkeiten,
das Denkorgan mit Ketonen zu versorgen: Kokosöl und
eine ketogene Diät. Kokosöl enthält von Natur aus besonders viele gesättigte, mittelkettige Fettsäuren. Sie werden von der Leber bevorzugt in Ketone
umgewandelt, auch wenn gerade keine Nahrungsknappheit
herrscht. In ersten Tests genügte die einmalige Gabe von 40
Gramm solcher Fette, um innerhalb von zwei Stunden den Ketonspiegel
im Blut von Patienten mit milder bis moderater Demenz
messbar zu erhöhen. Und je mehr Ketone die Probanden im
Blut hatten, umso besser schnitten sie in einem Test ihrer kognitiven
Fähigkeiten ab.
TEXT: ULRIKE GONDER in der SZ
http://www.ugonder.de/html/AlzheimerSZ-20120928-DWOH_5-S31.pdf
Als die amerikanische Ärztin Mary Newport über diese Daten
stolperte, fasste sie neuen Mut. Ihr Mann war erst Anfang 50, als
er an Demenz erkrankte. Da sich sein Zustand trotz der verordneten
Medikamente verschlechterte, suchte sie nach weiteren Behandlungsoptionen.
Bei ihren Recherchen stieß sie auf Kokosöl.
„Wir hatten nichts zu verlieren“, berichtet Newport in ihrem kürzlich auf Deutsch erschienenen Buch „Alzheimer vorbeugen und behandeln“, in dem sie unter anderem die verblüffenden Verbesserungen beschreibt, die der tägliche Verzehr von 35 bis 70 Gramm Kokosöl bei ihrem Mann bewirkte.
Inzwischen setzt sich die Ärztin vehement, jedoch ohne Wunder zu versprechen, für die Verbreitung der Erkenntnis ein, dass Kokosöl und die daraus gebildeten Ketone wertvolle Hilfen zur Behandlung und wahrscheinlich auch Vorbeugung von Demenzerkrankungen darstellen.
Die vermehrten Hinweise, dass eine kohlenhydratarme Ernährung
und Kokosöl vor Alzheimer und anderen Demenzen schützen,
stimmen hoffnungsvoll. Doch was kann man noch tun, um
sein Hirn vor dem Verfall zu schützen? Da wären einmal so
naheliegende Maßnahmen wie der Verzicht auf übermäßigen Alkoholkonsum, Rauchen und andere Drogen, der Schutz vor Kopfverletzungen, Schwermetallvergiftungen etc.
WEITERLESEN… ein grossartiger Beitrag
Bearbeitet und ergänzt von ……. tp